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Heute geht es um die Wurst. Um die Krainer Wurst.

Blog von Peter Kamien (Mein Slowenien) | 5. Oktober 2018


Der Herbst bietet Slowenien-Besuchern überall ein kulinarisches Erlebnis. Am 12. Oktober beginnt die Woche der Slowenischen Restaurants, in der die 100 besten aus ganz Slowenien zum einheitlichen Preis von 18,- Euro Haubenmenüs anbieten. Die Gegend um Radovljica macht mit der Aktion „So schmeckt Radovljica“ den ganzen November hindurch von sich reden. Ein Muss für Feinschmecker. Martini steht vor der Tür und das wird überall in Slowenien mit einem opulenten Martinischmaus gefeiert.

 

 

Aber der heimliche Held ist – die Krainer Wurst.

Und sie verdient es einfach, dass ich ihr auch einmal entsprechende Beachtung schenke. Speziell, weil ich in ihrer Heimat zuhause bin. Wie der Name schon sagt, diese Delikatesse kommt  aus der Oberkrain, der Gorenjska. Und dort speziell aus Kranj.

Sie stammt aus  der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie, in der die Gorenjska zum Herzogtum Krain gehörte. Von ihrem Ruhm zeugt auch die Anekdote über den Kaiser Franz Joseph. Als man sie ihm in der berühmten Gaststätte für Fuhrleute, Gostilna Marinšek, (gibt es heute noch) in Naklo, servierte, war der Wirt sehr verlegen, dass er ihm nichts Festlicheres anbieten konnte, aber der Kaiser war geradezu begeistert. Er sagte, das wäre keine gewöhnliche Wurst, sondern eine Krainer Wurst! Er gab ihr den Namen.Das Brioni liegt mitten in Kranj, direkt angrenzend an die bezaubernde Altstadt, eingerahmt von einem wunderbar grünen Gastgarten, der wie ich später erfuhr, auch was mit dem Namen zu tun hat.

 

 

Ihr Rezept: Nur das beste Schweinefleisch wird dazu verwendet. Die Füllung besteht zu 75–80 % aus Schweinefleisch, das auf eine spezielle Art und Weise zerkleinert wird, und zu 20–25 % aus hartem Speck. Hinzu kommen noch Pökelsalz, zerstoßener oder gemahlener Pfeffer und etwas getrockneter Knoblauch. Gefüllt wird die Wurst in den Naturdarm vom Schwein und dann paarweise an den Enden zusammengebunden und aufgespießt.

Die Krainer Wurst wird dann heiß mit Buchenholz geräuchert und pasteurisiert. So erhält sie ihre Haltbarkeit und sollte vor dem Verzehr noch gekocht werden. Der Tradition nach wird die Krainer Wurst warm serviert.

 

 

Als Beilage gibt es in Slowenien oft Sauerkraut, das manchmal geröstet wird oder Sauerrüben.

 

 

Man kann die Wurst auch kalt essen, mit einer Semmel oder einem Brötchen, mit Senf, frisch geraspeltem Meerrettich und einem frischen Bier.

 

 

Sie schmeckt auch vom Grill oder in der Jota, einem köstlichen slowenischen Gemüseeintopf. Aber sie hält auch so langsam Einzug in die Gourmetküche.

 

 

Einige Haubenrestaurants, wie die Vila Podvin in Mosnje bei Radovljica experimentieren ganz erfolgreich damit.

 

 

In Kranj selbst gibt es die Gostilna Arvaj mit einer speziellen Krainer Wurst Karte. Fragen Sie dort einmal nach Ravioli mit Krainer Wurst-Füllung oder Krainer Wurst auf Zwiebel-Teran-Soße. Einfach köstlich, sage ich Ihnen.

 

Um die Krainer Wurst tobte ein jahrelanger Streit zwischen Slowenien, Österreich und Kroatien, den die EU logischerweise aus historischen Gründen für Slowenien entschied. Die Krainer Wurst oder auf Slowenisch „Kranjska klobasa“ ist seit 2012 eine geografisch geschützte Marke.

 

Die Hauptstadt der Oberkrain, Kranj, ist auch die Hauptstadt der Original-Krainer Wurst und ich verrate Ihnen zum Schluss noch, wo sie dort am besten schmeckt: Allen voran ist es die Gostilna Arvaj zu nennen, dann Stari Mayr und die Gostilna Kot.

 

 

Aber egal, wo Sie in Slowenien Ihren Urlaub verbringen: Die Krainer Wurst müssen Sie unbedingt probieren. Gehört einfach zu einem Slowenien-Urlaub.

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